Notstromaggregat über Steckdose einspeisen – das musst du wissen!

Notstromaggregat über Steckdose einspeisen

Stimmt es, dass man Strom vom Notstromaggregat über die Steckdose einspeisen kann? Das musst du darüber wissen und gehst du dieses Projekt an.

Immer mehr Hauseigentümer bereiten sich auf Schwankungen im Stromnetz vor, die in stundenlangen Stromausfällen enden können. Wir raten jedem, sich auf darauf einzustellen und Vorbereitungen zu treffen.

Schließlich möchtest du bestimmt nicht im Kalten und Dunkeln setzen, wenn der Strom weg ist. Wenn du einen Stromausfall überbrücken möchtest, hast du dich bestimmt schon gefragt, ob du Strom aus dem Notstromaggregat über die Steckdose einspeisen kannst.

Genau diesem Thema wollen wir uns heute widmen. Wir zeigen dir, wie Heizung und Licht am Laufen bleiben, wenn die Energieversorgung versagt.

Zugegeben: Der Anschluss des Notstromaggregats ist ein recht großes Projekt. Mit handwerklichem Geschick und technischem Verständnis ist es aber ein Kinderspiel. Lass uns ansehen, was du genau beachten musst.

Kann man Strom vom Notstromaggregat über die Steckdose einspeisen?

Ja, das kannst du. Notstromaggregate werden bei Stromausfällen oft an Steckdosen angeschlossen und liefern dann Strom.

Bevor du loslegst, ist es jedoch wichtig, dass du die Sicherheitshinweise deines Notstromaggregats sowie die geltenden Vorschriften beachtest.

Außerdem ist es ratsam, deine Anschlüsse und das Stromnetz von einem Experten überprüfen zu lassen, bevor du die Stromversorgung startest.

Wenn du das alles erledigt hast, ist es Zeit, loszulegen. Lass uns jetzt noch mal die Vorbereitungen im Detail ansehen.

Welche Vorbereitungen sind nötig, wenn ich vom Stromgenerator in die Steckdose einspeisen möchte?

Nur weil du dir einen Stromerzeuger kaufst, ist die Notstromversorgung noch nicht gesichert. Triff die richtigen Vorbereitungen am besten sofort nach der Lieferung des Geräts.

Je nach Wohnort gelten unterschiedliche Bestimmungen, die du beachten musst. Wir erklären dir jetzt, was auf dich zukommen kann. Jedoch gelten nicht alle Punkte für alle Regionen. Grundsätzlich gilt aber: Besser einmal zu oft nachfragen, als das Nachsehen haben.

  1. Netzbetreiber informieren
  2. Bundesnetzagentur informieren
  3. Wohnungen: Hausverwaltung
  4. Gemeinde/Komune

Netzbetreiber informieren

Noch bevor du dir einen großen Generator kaufen möchtest, solltest du mit dem Netzbetreiber Kontakt aufnehmen. Dieser Punkt entfällt, wenn du einen mobilen Stromerzeuger nutzt, sobald du den Strom über die Steckdose einspeisen möchtest, ist das allerdings nötig!

Der Netzbetreiber muss dir die Erlaubnis für den Betrieb deiner Notstromanlage erteilen. Je nach Auslastung und Aufträgen kann dieser Punkt bis zu zwei Monate in Anspruch nehmen.

Bundesnetzagentur informieren

Du musst auch die Bundesnetzagentur über dein Notstromsystem informieren. Das geschieht in der Regel über ein Online-Formular. Lies dir die Informationen jedoch genau durch, um sicherzustellen, dass du alle notwendigen Angaben machst.

Wohnungen: Hausverwaltung

Du wohnst in einer Wohnung und möchtest trotzdem einen Generator nutzen können? Dann wende dich an deine Hausverwaltung oder Genossenschaft. Je nach Vertrag ist es vielleicht nicht erlaubt, einen Generator zu installieren. Erkundige dich am besten im Voraus!

In vielen Wohnanlagen wird die Erlaubnis für größere Projekte wie dein Vorhaben bei der Eigentümerversammlung erteilt oder der Antrag wird abgelehnt.

Das Vorgehen ist bei jeder Hausverwaltung/Genossenschaft ein bisschen anders. Am besten rufst du einfach dort an und erkundigst dich. In den meisten Fällen ist ein Formular auszufüllen, in dem du genau beschreiben musst, was du planst.

Tipp: Um Zeit zu sparen, stelle die Anfrage bei der Hausverwaltung, beim Netzbetreiber und der Bundesnetzagentur gleichzeitig.

Stadtverwaltung/Gemeinde

Wenn das erledigt ist, solltest du dich mit deiner Gemeinde oder deiner Stadtverwaltung in Verbindung setzen. Einige Gemeinden haben besondere Vorschriften für den Betrieb von Generatoren. Überprüfe sie unbedingt, bevor du dein Stromsystem aufstellst.

Einige Gemeinden erlauben es nicht, in Wohnanlagen oder Siedlungen Notstromaggregate zu betreiben. Hier geht es vor allem um Grenzwerte, die sich auf die Lärmbelästigung und Abgase beziehen.

Ein Video zum Thema findest du hier:

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Mehr Informationen

Wo darf ich ein Notstromaggregat aufstellen?

Die Frage, wo genau du ein Notstromaggregat installieren kannst, hängt von der Größe ab.

Notstromaggregate sind in der Regel recht groß und benötigen viel Platz. Abhängig von deinem Haus gibt es verschiedene Möglichkeiten, aus denen du wählen kannst:

  • im Keller
  • in spezielle Räumen im Haus oder Nebengebäude
  • im Garten oder auf der Terrasse

Im Keller

Wenn du ein Notstromaggregat im Keller aufstellen möchtest, solltest du dich dafür an einen Fachbetrieb werden. Hier müssen viele Vorschriften befolgt werden. Es kann gefährlich werden, wenn man sich selbst an das Projekt wagt und zu wenig Ahnung davon hat. Stichwort: Kohlenmonoxid Vergiftung!

Der Fachmann prüft zudem die vorhandenen Stromleitungen mit Messgeräten und schaut, ob der Durchmesser und der technische Zustand passen. Manchmal kann es sein, dass neue Stromkabel verlegt werden müssen.

Du musst Abgabe ableiten, Kraftstoff richtig lagern und vieles mehr. Die wichtigsten Informationen kannst du hier nachlesen: „Das musst du beachten, wenn du ein Notstromaggregat im Keller aufstellst„.

In speziellen Räumen im Haus oder Nebengebäude

Du hast keinen Keller, aber ein Nebengebäude oder einen Raum, der direkt ans Haus anschließt? Auch hier kannst du einen Notstromerzeuger aufstellen.

Diese Räume benötigen feuerfeste, absperrbare Türen. Außerdem muss der Kraftstoff separat gelagert werden.

Um dein Haus bei einem Stromausfall zu versorgen, sollte ein Notstromaggregat außerhalb des Wohnraums mit einer Außensteckdose der Schutzklasse IP 5 oder höher installiert werden. So kannst du den Notstrom nahtlos in Steckdosen in Innenräumen einspeisen und im Notfall nutzen.

Im Garten oder auf der Terrasse

Wenn du einen großen Garten und genügend Platz hast, kannst du ein Notstromaggregat im Freien aufstellen.

Allerdings ist dies in der Regel nur für sehr kleine Notstromaggregate geeignet. Außerdem muss er windgeschützt und feuerfest sein: Die Abgase sind extrem gefährlich!

Es könnte auch sehr kompliziert werden, den Strom vom Aggregat quer über den Garten zur nächsten Steckdose zu transportieren.

Es sei denn, das Gartenhäuschen hat eine Stromversorgung – lasse am besten von einem Elektriker abklären, ob die vorhandene Steckdose dafür genutzt werden kann.

Auf der Terrasse könntest du Probleme mit Nachbarn bekommen. Die Lautstärke von Stromaggregaten ist nicht zu unterschätzen! Falls es keine andere Option gibt, schau mal hier vorbei: „So kannst du deinen Stromerzeuger leiser machen!

Als Faustregel gilt: Notstromaggregate müssen in abschließbaren Räumen oder im Freien mit ausreichenden Brandschutzmaßnahmen aufgestellt werden.

Achtung bei der Lautstärke

Egal, wo du das Gerät aufstellst, du musst dich immer an bestimmte Vorschriften rund ums Thema Lärmschutz halten. Der Gesetzgeber gibt Grenzwerte für Dezibel in der TA-Lärm-Verwaltungsvorschrift an.

Beispiel: Im Wohngebiet darf der Generator am Tag zwischen 6 Uhr und 22 Uhr maximal 50 Dezibel laut sein. In der Nacht – also zwischen 22 und 6 Uhr – sind maximal 35 Dezibel erlaubt.

Gut zu wissen: Wirf einen Blick in die Bedienungsanleitung. Der Schalldruckpegel (LP) wird gerne als Wert für die Lautstärke angegeben. Die Dezibel werden in 7 oder 15 Meter Abstand vom Aufstellungsort gemessen – im Wohngebiet gilt aber der direkt gemessene Schallpegel am Motor.

Damit du keinen Ärger bekommst, was den Lärm betrifft, solltest du dich für ein leises Aggregat entscheiden.

Sie verfügen über eine voll verkapselte Bauweise und liegen deshalb unter den gesetzlichen Grenzwerten. Es gibt Tricks, sie noch leiser zu machen. Das reicht von Antivibrationsmatten bis hin zu einer DIY schalldichten Box.

Die günstigste und einfachste Variante ist der Kauf einer Antidröhnmatte – du kennst sie vielleicht als Unterlage der Waschmaschine.

Wie viel kW brauche ich für die Notstromaggregat Einspeisung ins Hausnetz?

Bevor du dich der Kilowattleistung zuwendest, muss eine wichtige Entscheidung bezüglich der Spannung getroffen werden.

Standard-Haushaltsgeräte in Deutschland arbeiten in der Regel mit einer Spannung von 230 V im einphasigen Wechselstromnetz. Für größere Geräte, die mehr Leistung benötigen, wie z.B. einige Pumpen, kann ein Drehstromanschluss mit 400 V erforderlich sein.

Einige Notstromaggregate besitzen für die Einspeisung über die Steckdose sogar die Wahlmöglichkeit aus einphasig und mehrphasig.

Um zu ermitteln, wie viel Leistung das Notstromaggregat benötigt, musst du die Leistungsaufnahme aller Geräte zusammenzählen.

  • Ohmsche Verbraucher: Dazu zählen Herdplatten, Glühbirnen, freistehende Heizgeräte, Bügeleisen, TV und vieles mehr. Du kannst die Kilowatt Leistung am Etikett ablesen.
  • Induktive Verbraucher: Alle Geräte, die einen Motor besitzen wie Staubsauger, Kühlschrank, Elektrowerkzeuge, Wasserpumpen usw. Hier liegt der Anlaufstrom 3,5 x höher als es die Nennleistung auf dem Etikett anzeigt. Für mehr Infos schau hier vorbei: „Das musst du über Anlaufstrom wissen

Wenn du den Stromverbrauch von allen Verbrauchern hast, die du mit dem Notstromaggregat über die Steckdose betreiben möchtest, rechne sicherheitshalber eine Leistungsreserve ein. Dieser Wert sollte + 25 % der errechneten Leistung betragen. Du kannst damit Belastungsspitzen abfangen.

Bei sehr vielen induktiven Verbrauchern empfehlen Experten Stromerzeuger mit AVR (Automatic Voltage Regulation) zu wählen. Sie begrenzen den Anlaufstrom und schützen Generator sowie die angeschlossenen Geräte.

Für ein Einfamilienhaus braucht ein Notstromaggregat 4 kW bis 7,5 kW Leistung.

Brauche ich einen Inverter?

Die Invertertechnologie, auch Wechselrichter genannt, erzeugt eine konstante Ausgangsspannung.

Bei konventionellen Konvektorgeneratoren und ihrer kurzzeitig reduzierten Leistung bei zusätzlichem Lastbedarf kommt es dagegen zu extremen Spannungsschwankungen von bis zu 20 %. Das kann zu Schäden an empfindlichen Geräten wie PCs, Laptops oder TVs führen. Schau mal hier vorbei: „Was ist ein Inverter und wie funktioniert er?

Ein Vorteil ist auch, dass der Inverter Generator einen geringen Kraftstoffverbrauch hat. Das liegt daran, dass er beim Leerlauf die Drehzahl reduziert. Durch die Trennung von Generator und Motor ist der Stromerzeuger auch deutlich leiser.

Die Leistung von Invertern ist auf 4 kW begrenzt. Aber du kannst zwei kleine Stromerzeuger in Reihe nutzen. Es ist aber möglich, einen externen Inverter an bestehenden Stromaggregaten anzubringen.

Wie viele Steckdosen sollten am Notstromaggregat sein?

Hochwertige Stromerzeuger sind mit Mehrfachsteckdosen ausgestattet und verfügen über zwei oder drei Schuko-Steckdosen an ihrem Bedienfeld. Diese werden bei Aktivierung über eine Kabeltrommel mit der Steckdose verbunden.

Um Spannungsverluste zu minimieren, sollte das Verlängerungskabel einen Durchmesser von mindestens 12 mm haben und nicht länger als 30 m sein.

Zusätzlich haben einige Generatoren einen 12-V-Ausgang, den du zum Laden einer Batterie verwenden kannst. Die neuesten Modelle verfügen sogar über einen integrierten USB-Anschluss für zusätzlichen Komfort.

Welcher Kraftstoff ist der richtige?

Damit du Strom vom Notstromaggregat über die Steckdose einspeisen kannst, benötigst du ein Gerät, das für Dauerbetrieb ausgelegt ist.

Wie lange der Kraftstofftank hält, hängt von der Zusammensetzung und dem Gewicht der Ladung und bis zu einem gewissen Grad auch von der Art des Kraftstoffs ab. Es gibt aber ein paar grundlegende Dinge, die du wissen solltest.

Benzin Stromerzeuger

Sie sind kompakt und laufen leise. Sie sind die am weitesten verbreiteten Notstromaggregate. Die Anschaffung ist ziemlich günstig. Der Haken ist allerdings, dass du maximal 20 Liter in Privathaushalten lagern darfst.

Benzin ist nicht unendlich lange haltbar – vor allem dann, wenn es falsch gelagert wird. Mehr Infos findest du hier: „Wie lagere ich Benzin für das Notstromaggregat richtig?

Diesel Generatoren

Diesel Generatoren sind eine wirtschaftliche Lösung mit minimalem Wartungsaufwand. Du darfst bis zu 200 Liter Diesel in deinem Privathaushalt lagern.

Der einzige Nachteil ist die Geräuschentwicklung, daher musst du ein Modell mit guter Schalldämmung wählen. Auch wenn die Anschaffungskosten höher sind, sparst du dank der niedrigen Betriebskosten Geld. Außerdem sind sie für den langfristigen Einsatz konzipiert und können im Dauerbetrieb genutzt werden.

Gas Generatoren

Wenn bereits ein Erdgasanschluss vorhanden ist, kannst du über, die Verwendung von Gasaggregaten nachdenken. Alternativ kannst du Flüssiggasflaschen nutzen, um den Generator zu betreiben. Flexible Hybridgeneratoren schließlich eignen sich sowohl für den Betrieb mit Diesel/Benzin als auch mit Gas als Kraftstoffquelle.

Wie installiere ich ein Notstromaggregat, das Strom über die Steckdose einspeisen soll?

Ein Schnellschalter, der zwischen der Schalttafel und dem Zähler in einem Haus installiert wird, kann entweder manuell oder autonom arbeiten. Die beiden Systeme schalten automatisch die Stromversorgung aus einer Notstromquelle ab, wenn der Netzstrom wiederhergestellt ist.

Um sicherzustellen, dass dein Hausnetz richtig angeschlossen und sicher ist, ist es wichtig, dass du den Anschluss von einem zugelassenen Fachbetrieb durchführen lässt.

Die VDE-Vorschriften müssen eingehalten werden und es muss eine technische Abnahme der Installation erfolgen – so wird sichergestellt, dass geeignete Materialien verwendet werden und die Anschlüsse korrekt sind.

Unser Fazit

Wenn du in einem Gebiet wohnst, das regelmäßig von Überschwemmungen oder starken Schneefällen betroffen ist, ist die Investition in ein eigenes Notstromaggregat eine kluge Entscheidung. Damit kannst du sicher sein, dass deine Stromversorgung nicht unterbrochen wird, egal, was Mutter Natur dir jedes Jahr vorsetzt.

Aber auch in weniger abgelegenen Regionen macht es Sinn, sich einen Notstromgenerator zuzulegen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Stromnetz ausfällt. Wenn du keine Lust hast, dann im Dunkeln und Kalten zu sitzen, dann macht es Sinn, wenn du Strom vom Notstromaggregat über die Steckdose einspeisen lässt.

Wende dich bei Fragen an einen Fachmann!

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