Anlaufstrom berechnen: So geht’s!

Anlaufstrom berechnen

Der Anlaufstrom beschreibt die Stromaufnahme eines elektrischen Verbrauchers beim Einschalten. Der Stromverbrauch ist hier viel höher als im Dauerbetrieb. Warum und vor allem wie du den Anlaufstrom berechnen kannst, erfährst du hier!

Wenn du auf der Suche nach einem mobilen Stromerzeuger oder Stromspeicher bist, solltest du unbedingt den Anlaufstrom beachten.

Beim Einschalten eines elektrischen Geräts wird (oftmals) viel mehr Strom verbraucht als im normalen Betrieb. Der Einschalt- oder Anlaufstrom kann bei Inbetriebnahme dreifach bis achtfach so hoch wie der Nennstrom sein.

Je nach Verbraucherart und Last variiert diese erhöhte Stromausnahme.

Ist der Stromerzeuger/Stromspeicher zu schwach, können tatsächlich erhebliche Probleme und Schäden auftreten!

Wir erklären dir heute, was genau Einschaltrom ist und wie du ihn berechnen kannst. Denn dank der korrekten Berechnung des Anlaufstroms, geht dir selbst bei dem Betrieb von schweren Motoren nicht der Saft aus!

Was ist Anlaufstrom?

Laut Definition beschreibt der Anlaufstrom, die Stromaufnahme, die ein Elektromotor beim Einschalten verbraucht. Der Einschaltstrom ist meistens ein Vielfaches des normalen Arbeitsstroms. Die Range liegt hier zwischen dem Drei- bis Achtfachem.

Wenn du mal an Autos denkst, verstehst du die ganze Thematik vermutlich sofort. Wenn du ein Auto aus dem Ruhezustand schnell beschleunigst, dann wird mehr Benzin/Diesel verbraucht, als wenn du gleichbleibend mit selbem Tempo auf der Straße unterwegs bist. Diese Beschleunigung des PKWs (der Masse) verbraucht mehr Energie.

Und so ist es auch, wenn du den Motor des elektrischen Verbrauchers starten willst. Anfangs brauchst du viel Strom/Kraftstoff, damit die Nenndrehzahl/ Geschwindigkeit erreicht wird. Danach reguliert sich die Energie/ Kraftstoffbedarf, weil die Drehzahl / das Tempo gehalten wird.

Der Anlaufstrom ist besonders in Verbindung mit dem Betrieb eines Stromgenerators von vielen gefürchtet. Einige Generatoren können dem hohen Einschaltstrom von Geräten wie Bohrhammer, Elektrosäge und Co nicht standhalten.

Warum ist Anlaufstrom relevant?

Kann ein Stromlieferant dem Anlaufstrom nicht standhalten, kommt es zu Ausfällen, Schäden oder anderen dauerhaften Problemen am Lieferanten oder den angeschlossenen Geräten.

Möchtest du einen Stromgenerator kaufen, ist es wichtig, sich zumindest grob mit dem Anlaufstrom zu beschäftigen. Schließlich soll der Generator das elektrische Gerät später auch sicher betreiben können.

Interessant wird der Anlauf- oder Einschaltstrom meistens dann, wenn du wissen möchtest, wie viel Energie ein Verbraucher wirklich benötigt.

Viele befassen sich bei dem Kauf eines Stromerzeugers oder Stromspeichers zum ersten Mal, damit, wie man den Anlaufstrom berechnen kann. Beim Kauf eines Stromaggregats oder einer Powerstation solltest du daher immer mehr Leistung einkalkulieren.

Der Anlaufstrom beeinflusst maßgeblich die benötigte Leistung. Geben die Stromerzeuger oder Speicher nicht ausreichend Wirkleistung ab, kommt es zu Lastspitzen.

Gerade ältere Modelle, die zum Beispiel einen Inverter verbaut haben, könnten dadurch Problem bekommen. Die Lastspitzen könnten die sensible Elektronik erheblich beschädigen und sogar langfristig beschädigen.

Moderne Geräte haben oft eine Schutzvorrichtung. Hier kommt es nicht zu Schäden an dem Stromgenerator/ der Powerstation. Aber das führt allerdings dazu, dass die Stromlieferanten ausgeschaltet werden – es kommt zum kleinen „Stromausfall“.

Wie lange dauert der Anlaufstrom in etwa an?

Wie lange genau der hohe Einschaltstrom abgerufen werden muss, unterscheidet sich von Verbraucher zu Verbraucher. Generell wird der Anlaufstrom allerdings nur wenige Millisekunden abgerufen. Und selbst bei den „extremen Fällen“ sollte die Dauer nicht länger als ein paar Sekunden betragen.

Der Einschaltstrom wird so lange benötigt, bis der Motor die erforderliche Drehzahl (Nenndrehzahl) erreicht hat.

Tipp: Anlaufstrombegrenzer

Damit Stromaggregat und elektrische Geräte nicht den Spitzen ausgeliefert sind, die beim Einschalten entstehen, kannst du auf Anlaufstrombegrenzer setzen. Der Begrenzer dient als Schutz für die Geräte und dient als elektrisches Ventil.

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Dieser Stecker wird zwischen das Stromaggregat und das elektrische Gerät gesteckt. Es ist einfach zu bedienen und sehr effizient.

Wie das genau funktioniert, kannst du dir hier in diesem Video ansehen:

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Mehr Informationen

Wie kann man den Anlaufstrom berechnen?

Du möchtest gerne elektrische Verbraucher betreiben, die zu den induktiven/ kapazitiven Verbrauchertypen gehören? Dann musst du unbedingt den Anlaufstrom kennen!

Leider kannst du den Anlaufstrom nur sehr umständlich und nie pauschal berechnen. Dafür sind die Verbraucher und die Motoren zu unterschiedlich aufgebaut.

Tipp: Die meisten Hersteller geben den Nenn- und Anlaufstrom in den Produktunterlagen an.

In der Regel wird der Einschaltstrom mit einem drei bis achtfachem Wert des Nennstroms „gehandelt“.

Online findest du Anlaufstrom Rechner, für die du allerdings Fachdaten wie den Anlauf-, Kipp- oder Gegenmoment des Motors benötigst.

Bei Unklarheiten empfehlen wir die einfache Rückfrage bei dem Hersteller deines Verbrauchers – mit dieser Information bist du immer auf der richtigen Seite.

Damit du aber erst mal einen groben Überblick und ein Gefühl für die Werte von Anlaufstrom bekommst, haben wir eine Tabelle für dich zusammengestellt.

Anlaufstrom berechnen: Beispiele

Gerät Nennstrom Einschaltsstromfaktor Mindestleistung
Kompressor 1500 3,5 5250
Bohrmaschine 600 1,2 720
Kreissäge 1100 2,5 2750
Gefrierschrank 300 3,5 1050
Rasenmäher 1500 3,5 5250
Waschmaschine 3000 3,5 10500
Heckenschneider 700 1,5 1050

Wie hoch ist der Anlaufstrom eines Verbrauchers?

Einige Hersteller geben bei ihren Werkzeugen den Anlaufstrom in der Bedienungsanleitung an. Sollte er nicht angegeben sein, musst du das bei der Wahl des Stromgenerators berücksichtigen. Die Leitung des Generators muss dann um das 6- bis 8-fache höher sein.

Jetzt, wo du weißt, wie du den Anlaufstrom berechnen kannst, lohnt es sich noch ein bisschen mehr in die Thematik einzutauchen.

Bei vielen Geräten findest du die genauen Leistungsdaten in den Herstellerhandbüchern. Meist wird allerdings eine separate Überprüfung der Leistung nochmals empfohlen.

Ein Anhaltspunkt könnte aber schon mal die Verbraucherart sein. Es wird zwischen zwei Verbrauchertypen unterschieden: Ohm’sche Verbraucher und induktive (kapazitive) Verbraucher.

Dank dieser Typen kannst du zwar nicht den exakten Anlaufstrom erkennen, aber vorher schon wissen, ob ein Gerät einen erhöhten Einschaltstrom hat oder nicht.

Ohm’sche Verbraucher

Diese Verbraucher wandeln die aufgenommene Energie in etwa Wärme oder Licht um. Diese ohm’sche Verbraucher sind unter anderen Elektroherde, TVs, Bügeleisen oder auch Heizgeräte. Es wird kein höherer Anlaufstrom gebraucht, wenn diese Geräte eingeschaltet werden.

Induktive/ Kapazitive Verbraucher

Diese Verbraucher haben einen Motor. Sie brauchen mehr Strom beim Anlaufen. Ganz klassisch gehörten zu dieser Gruppe Elektrowerkzeuge (Kompressoren, Ventilatoren, Kreissäge, Wasserpumpen oder Bohrmaschinen).

Durch Wicklungs- und Reibungsverluste stehen den Geräte nur etwa 70 % der Aufnahmeleistung als Abgabeleistung zur Verfügung. Zum Leitungsverlust wird beim Einschalten des Stromverbrauchers zusätzlicher Anlaufstrom benötigt. Je nach Gerät und Motor kann das die 3- bis 6-fache Menge der herkömmlichen Nennleistung sein.

Möchtest du einen induktiven Verbraucher mit Strom versorgen, solltest du also den zusätzlich anfallenden Einschaltstrom berücksichtigen.

Wenn du einen Stromgenerator für eines dieser Geräte kaufst, sollte dieser durch den Anlaufstrom etwas größer dimensioniert ausfallen. So bist du auf der sicheren Seite.

Bei älteren Werkzeugen ist der Anlaufstrom oftmals besonders hoch. Neuere Modelle haben teils einen Anlaufstrom Begrenzer und dadurch einen weitaus besseren Wirkungsgrad.

Unser Fazit

Jetzt solltest du wissen, warum der Anlaufstrom so wichtig ist. Nur wenn du weißt, wie viel Strom deine elektrischen Verbraucher beim Start benötigen, kannst du das passende Stromaggregat/ den Stromspeicher auswählen.

Die konkreten Werte findest du dafür meist in den Herstellerunterlagen. Einen groben Anhaltspunkt für unterschiedliche Einschaltströme gibt dir unsere übersichtliche Tabelle, mit der du den Anlaufstrom berechnen kannst.

Und jetzt — viel Spaß bei der Suche nach dem besten Stromerzeuger oder Stromspeicher für deine Bedürfnisse! 🙂

2 Kommentare zu “Anlaufstrom berechnen: So geht’s!

  • Ich wusste noch nicht, dass die Waschmaschine einen Motor mit 3 kW hat, ich dachte immer, dass das die Heizung wäre.

  • Lydia

    Vielen Dank für deinen Kommentar! Es ist tatsächlich so, dass die Waschmaschine einen Motor hat, der beim Anlaufen eine hohe Leistung benötigt, um die Trommel in Bewegung zu setzen. Diese Leistung kann in der Tat bis zu 3 kW betragen. Die Heizung der Waschmaschine hat jedoch ebenfalls eine hohe Leistung, um das Wasser schnell auf die gewünschte Temperatur zu bringen. Beide Komponenten sind wichtig für die effiziente Funktion der Waschmaschine, und der hohe Anlaufstrom des Motors ist notwendig, um die Trommel schnell in Bewegung zu setzen. Ich hoffe, das klärt deine Frage!

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